Irmenachs Bach und Gösenroths Fellenzer fordern von ihren Mannschaften mehr Leidenschaft als im Hinspiel
Kleinich. Hunsrück-Derby in der Handball-Rheinlandliga: Die HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch trifft am heutigen Samstag um 19.30 Uhr in der Kleinicher Hirtenfeldhalle auf die SG Gösenroth/Laufersweiler. Für beide Klubs steht richtig viel auf dem Spiel.
Für den Tabellenzweiten Irmenach zählt nur ein Sieg, um Spitzenreiter Bitburg auf den Fersen zu bleiben. Der Vorletzte Gösenroth kämpft um seine Existenz in der Liga. Nach derzeitigem Stand würden zwei Mannschaften absteigen. „Auswärts Punkte zu holen, wären im Abstiegskampf Gold wert“, sagt Gösenroths Trainer Daniel Fellenzer. Irmenachs Coach Markus Bach kennt nur eine Richtung: „Wir müssen gegen Gösenroth unserer Favoritenrolle gerecht werden.“
Im Hinspiel siegte Irmenach vor 400 Fans in Sohren mit 33:27. Beide Trainer waren damals unzufrieden mit der Einstellung ihrer Mannschaften zum Derby. Das Wort „Freundschaftsspiel“ kam sowohl Bach als auch Fellenzer aus dem Munde. Diesmal fordern beide viel mehr Leidenschaft. „Ich hoffe, es geht richtig zur Sache. Die Freundschaft kann während des Spiels mal außen vor sein. Danach kann man immer noch ein Bier trinken“, sagt Bach. Auch Fellenzer meint: „Wir müssen sehr aggressiv sein. Wenn wir das nicht sind, dann haben wir keine Chance in Kleinich.“
Dass die Rivalität zwischen beiden Klubs nicht mehr riesig ist, hat mehrere Gründe. „Die Jungs kennen sich untereinander einfach gut, haben in der Jugend teils zusammengespielt“, sagt Fellenzer. Bach ergänzt: „Im Sommer spielen gemischte Irmenach/Gösenrother Teams zusammen Beachhandball. Die große Rivalität wie früher ist einfach nicht mehr da.“
Ein wenig Reibung gibt es zwischen beiden Klubs aber immer wieder bei Spielerwechseln. Wie im Sommer, als Daniel Stumm von Gösenroth nach Irmenach ging – und Max Shalimov den umgekehrten Weg einschlug. Stumm wartet in Irmenach immer noch auf seinen Durchbruch, Shalimov avanciert dagegen immer mehr zum wichtigsten Gösenrother Mann. Bei seiner ersten Rückkehr in die Hirtenfeldhalle, wo er sechs Jahre spielte, dürfte Shalimov hochmotiviert sein. Der 35-Jährige war auch im Hinspiel mit neun Treffern bester Gösenrother. „Wir haben keine Angst vor Shalimov, aber wir müssen auf ihn aufpassen“, sagt Bach über den wohl größten Gösenrother Trumpf im Derby. Irmenach muss auf die verletzten Timo Stoffel und Peter Kiesel verzichten. Bei Gösenroth fehlen die Youngster Florian Saam und David Scherschlicht. Jannik Stürmer und Sascha Herrmann stehen dagegen wieder im Kader.
Ein Blick in die Derby-Historie: Es gab in den vergangenen 33 Jahren neun Duelle, achtmal gewann Irmenach. Vor ziemlich genau zwei Jahren siegte Gösenroth bisher das einzige Mal – und zwar mit 26:25 in Kleinich.Michael Bongard
Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Samstag, 25. Januar 2014, Seite 27
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