Simmern. Gösenroth hat in der Handball-Rheinlandliga mächtig für Aufsehen gesorgt – dank eines kurzfristig verpflichteten Kroaten.
Turnerschaft Bendorf – SG Gösenroth/Laufersweiler 29:29 (17:15). Zwei faustdicke Überraschungen gab es im Spiel der Gösenrother beim Tabellenvierten Bendorf, der für viele aufgrund des Restprogramms und zuletzt acht Siegen in Serie der Favorit auf die Meisterschaft ist. Wobei die eine Überraschung die andere bedingte: Denn Gösenroth landete einen kurzfristigen Transfercoup und verpflichtete unter der Woche den 29-jährigen Kroaten Ilija Lovrinovic vom österreichischen Erstligisten HC Linz, mit dem Lovrinovic in beiderseitigem Einvernehmen Ende Januar seinen Vertrag auflöste und damit auf dem Markt war. Eingefädelt hatte der SG-Vorsitzende Ralf Johann den Transfer, der bis zum Schluss unter der Decke gehalten wurde. Gösenroths Coach Daniel Fellenzer sah Lovrinovic erstmals am Mittwoch vor der Partie beim Training. Und er sah direkt, was sich in Bendorf bestätigte: Der Kroate kann der Rettungsanker der Hunsrücker werden. „Der Verein wollte nach der Niederlage gegen Urmitz reagieren, um die Klasse zu halten“, sagt Fellenzer, „Ilija ist genau der richtige Mann. Er hat Erfahrung, ist abgezockt und ist auch in der Abwehr durch seine jugoslawische und kroatische Schule unser 3:2:1-System gewohnt. Er ist ein Glücksgriff.“ Fellenzer setzte Lovrinovic auf Rückraum Mitte ein. Der Rechtshänder, der alle kroatischen Juniorennationalmannschaften durchlief und sowohl in Kroatien als auch in Bosnien bereits erste Liga spielte, warf bei seinem Debüt mal eben neun Tore, darunter den so wichtigen Ausgleich zum 29:29 Sekunden vor dem Schluss. Dass Stephan Klöckner im Anschluss an das Tor noch die Rote Karte sah und gesperrt wird, trübte die Freude der Gösenrother über den Punkt und das Lebenszeichen im Abstiegskampf nicht.
Gösenroth: Martin, J. Schneider – L. Schneider, Löwen (2), Sa. Herrmann, Dreher, Shalimov (7), Stürmer (2), Koch (2), Klöckner (6/5), F. Saam (1), Lovrinovic (9/2), S. Hermann. mb/bon
Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Dienstag, 11. Februar 2014, Seite 15
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.